Über uns

Über uns

Hovawart Menschen durch und durch

Der Ursprung, warum ich jetzt hier sitze, um etwas über uns zu schreiben, liegt viele Jahre zurück. Ein Besuch bei einem Schulfreund meines Mannes führte uns in ein Wohnzimmer, eingerichtet mit Sesseln und einem Sofa in tiefem Dunkelbraun, bezogen mit breitem Cordstoff. Es war bereits Abend, die Dunkelheit war hereingebrochen, und wir betraten den unbeleuchteten Raum. Die Terrassentür stand einen Spalt offen. Wir setzten uns – oder besser gesagt, versanken – in den tiefen Sitzmöbeln, als plötzlich drei Hunde aus dem Garten ins Wohnzimmer stürmten. Natürlich mit lautem Gebell, das sich jedoch rasch legte. Und dann saß man da – auf Augenhöhe mit den schönsten Hunden, die ich bis dahin gesehen hatte: Hovawarte. Drei Hündinnen unterschiedlichen Alters. Genau an diesem Abend begann meine erste Begegnung mit dieser Rasse, die uns seither begleitet.

Mein Mann und ich waren damals etwa sechzehn Jahre alt – kennengelernt hatten wir uns ganz klassisch in der Tanzstunde. Schon damals wussten wir, dass irgendwann ein Hund unser gemeinsames Leben bereichern sollte.

Doch während wir noch Pläne für die Zukunft schmiedeten, hatte das Leben bereits eine eigene Überraschung für uns bereit. Anfang der 1990er Jahre wurden wir Eltern einer Tochter, achteinhalb Jahre später kam unsere zweite zur Welt. Und so sind wir: Rudolf, mein Mann, Swantje, unsere erste Tochter, Ylva, unsere zweite – und ich, Annette, die das Familienquartett komplett macht. Vier Menschen, die gemeinsam einen besonderen, aufregenden und ereignisreichen Lebensweg gehen.

Im Jahr 2009 saßen wir gemeinsam in unserem kleinen Dorf mit rund 500 Einwohnern am Fuße des Elm in Niedersachsen beim Griechen und aßen zu Abend. Vieles hatte sich verändert, unser Leben war ruhiger und gefestigter geworden. Es war Januar, und ich sagte zu meinem Mann, die achteinhalb Jahre seien wieder vorbei – derselbe zeitliche Abstand wie zwischen unseren beiden Mädchen. Er sah mich irritiert an, bis ich das kleine Missverständnis aufklärte: Ich meinte keinen weiteren Familienzuwachs auf zwei Beinen, sondern auf vier Pfoten. Einen Hund. Er war sofort einverstanden – und kaum waren wir zu Hause, saß er schon am Rechner und begann, sich über das Thema zu informieren.

Wir sprachen mit unseren Töchtern darüber, und schnell war klar: Wir alle wollten das. Und welche Rasse es werden sollte, stand ohnehin außer Frage – ein Hovawart. Das Internet half uns bei der Suche nach einem passenden Züchter, und bald wurden wir fündig.

Im April 2009 zog Aramis aus dem A-Wurf von den Pottkiekern bei uns ein – ein blondes Fellbündel, das uns schon auf der Heimfahrt um seine Pfote gewickelt hatte.

Aramis war unsere Eintrittskarte in die Welt der Hunde, des Hundesports und des bewussten Erlebens dessen, was es bedeutet, einen Hund – und speziell einen Hovawart – zu führen. Über das Welpenspiel kamen wir auf den RZV-Hundeplatz des GHV Walkenried. Dort arbeitete mein Mann mit ihm im Gebrauchshundesport und legte erfolgreich die BH/VT ab.

Wir hatten viele schöne, lehrreiche und intensive Jahre mit unserem Goldflauscher. Er hat uns viel gezeigt und beigebracht – dafür bin ich bis heute dankbar. Im Juli 2021 mussten wir ihn schweren Herzens im Urlaub gehen lassen. Ein Verlust, der tief schmerzte – und es noch immer tut.

Wir nahmen uns Zeit zum Trauern, merkten jedoch bald, dass ein Leben ohne Hund weniger bunt, weniger aktiv und fast ein wenig leer ist. Also begannen wir, vorsichtig nach einem neuen Weggefährten zu suchen. Unsere damalige Züchterin wollte ihre Hündin erst im Frühjahr des kommenden Jahres zur ZTP vorstellen – schade, denn ihre Zuchtphilosophie hatte uns sehr angesprochen.

Einige Tage später stieß mein Mann auf eine Wurfankündigung für Dezember 2021. Ein Welpe würde also frühestens im Frühjahr des neuen Jahres einziehen. Doch unsere Anfrage nach einem schwarzmarkenen Rüden ergab, dass dieser Wurf bereits stark nachgefragt war – wir würden keinen Welpen daraus bekommen.

Ein oder zwei Tage nach der Absage meldete sich die Züchterin jedoch erneut bei meinem Mann: Aus dem aktuellen Wurf sei noch eine blonde Hündin frei. Wir baten um 24 Stunden Bedenkzeit – schließlich war unser erster Hovawart ebenfalls blond gewesen, und eine Hündin war ursprünglich nicht geplant. Doch ich bin überzeugt: Zufälle haben ihren Sinn. Und so sagten wir zu.

Mitte September 2021 besuchten wir die quirlige Welpenschar. Wir verbrachten den ganzen Nachmittag im Auslauf und ließen uns von den kleinen Zähnchen begeistert durchkauen. Dort entstand auch die nächste Idee – die Züchterin fragte uns, ob wir Interesse hätten, mit der Hündin später zu züchten. Wir bejahten.

Im Oktober 2021 zog Xalida vom Hause Luka bei uns ein. Mein Mann arbeitet mit ihr mit großer Freude im IGP-Bereich, und mittlerweile haben sich die beiden bis zur IGP 3 vorgearbeitet.

Nun, vier Jahre später, planen wir unseren ersten Wurf mit Xalida. Wir sind voller Vorfreude, aber auch mit großem Respekt vor diesem Schritt. Es geht ja nicht nur darum, kleine flauschige Welpen durchs Wohnzimmer flitzen zu sehen. Wir sind dankbar für die vielen Gespräche mit unseren Züchtern, erfahrenen Hundesportlern und unserer Landesgruppenzuchtwartin, die uns ihre Erfahrungen und Erlebnisse so offen geteilt haben.

Jetzt blicken wir gespannt darauf, ob unser gesammeltes Wissen und unsere Vorbereitung uns sicher durch diesen Wurf tragen – und was wir Neues daraus lernen dürfen.

Im August 2023 wurde unser Familienrudel schließlich durch Asta vom Hause Luka ergänzt. Diese kleine Frohnatur arbeite ich ebenfalls im IGP-Bereich. Auch wir haben inzwischen die BH/VT erfolgreich bestanden.

Ich denke, dieses „Wir über uns“ erzählt vor allem unseren Weg – wie wir „auf den Hund gekommen“ sind und welche Spuren das in unserem Leben hinterlassen hat. Alles andere, was uns ausmacht, ergibt sich vielleicht in einem persönlichen Gespräch – bei einem Besuch unserer Welpen.

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